Faliraki:Der
Badehauskomplex Agios Nikolaos geht auf byzantinische Zeit zurück.
Die dazugehörige Kirche stammt vermutlich von 1414. Seit
der Renovierung 1995 hat hier die Verwaltung des Entwicklungsbetriebs
der Gemeinde Korfu (ANEDK) ihre Büros, außerdem gibt
es Mehrzweckräume für Seminare, Konferenzen und Ausstellungen.
Kapodistriasresidenz: Befindet sich
an der Arsenioustrasse und wurde in der britischen Protektoratszeit
als Stammsitz der Familie Kapodistrias gebaut. Die Pläne
schuf 1832 Iannis Chronis, ein Architekt aus Korfu, von dem das
Ionische Parlament und wahrscheinlich auch das „Mon Repos“ stammen.
Während der britischen Protektoratszeit war das Gebäude
Sitz des Präsidenten des Ionischen Senats. 1864, im Jahr
der Vereinigung der Ionischen Republik mit Griechenland, wurden
die Ämter der Präfektur hier untergebracht, nachgefolgt
im zweiten Weltkrieg von den italienischen und deutschen Besatzungsbehörden;
heute sind hier Dienststellen der Ionischen Universität einquartiert.
Alter Hafen: Bis zur Verlegung der Anlegestelle
für die Fähren zum griechischen Festland in den neuen
Hafen war der Platz am Alten Hafens ein sehr belebter Ort. Vor
dem Krieg wurde hier der Markt abgehalten. Heute fahren von hier
nur noch die kleinen Fährschiffe nach Paxos
und den übrigen kleinen Inseln im Norden. Aus glanzvolleren
Zeiten mit regem Handel und Wandel zeugt noch das historische
Kafeneion „Mavros Gatos“ (Schwarzer Kater), 1814 Schauplatz eines
für die neuere Geschichte Griechenlands bedeutenden Attentats,
und das einst elegante Hotel Konstantinopel, für dessen Errichtung
ganze 62 Jahre ins Land gingen. An der alten Kaserne am Hafenplatz
(heute die Landwirtschaftsbank) scheidet sich der Weg. Links durchs
Spilia-Tor geht es zurück in die Stadt, beim Solomos-Platz
rechts geht es hinauf zur imposanten Neuen Festung.
Spilia (=die Höhle): So heißt die Gegend vom Hafen südwärts aufgrund der
Höhle, die Sie am Fuß der Neuen Festung sehen werden.
In dieser Höhle wurden zwei steinerne Ikonen der Hl.Jungfrau
aus frühchristlicher Zeit gefunden. Eine wurde in die Bischofskirche
gebracht, die andere blieb am Ort, wo man sie fand, und zu ihren
Ehren die Kirche der Hl. Jungfrau Spiliotissa gebaut wurde.
Judenviertel: Altes Viertel, erstreckt
sich von der Spilia bis zumr Porta-Reala-Tor. Hier hatten früher
die Juden ihre Geschäfte und der althergebrachte merkantile
Charakter des Quartiers ist bis heute erhalten geblieben.
Nikiforou-Theotoki-Strasse: Die Strasse,
die von der Spilia zum Liston führt, benannt nach einem großen
Wissenschafter und Bischof. Sie hieß früher cale dell’erbe
o mercanti und war die Hauptschlagader der Stadt.. Kirchen, die
Sitze der verschiedenen Musikvereine, Denkmäler verdichten
sich mit den Geschäften unter den Arkaden zu einem Konzentrat
der geschichtlichen Wechselfälle, von denen die Stadt geprägt
ist.
St.
Spiridon-Platz: Der kleine Platz, der sich im Sommer mit Strassenmalern- und -künstlern
füllt, heißt offiziell „Platz der Helden des zypriotischen
Kampfes“. Drei bedeutende Kirchen stehen hier: St. Spiridon, Panagia
ton Xenon-Kirche der Fremden und Ag.Ioannis-Prodromos Kirche.
Musikverein Korfu (Filarmoniki Etairia):
Die inspirierende Wirkung eines Altstadtbummels verstärkt
sich noch, wenn sie unter den Fenstern des alten -des ersten unter
den konkurrierenden- Musikvereins durchgehen und eine Trompete
einige Takte Verdi übt.
San Rocco: Die neue Stadt außerhalb
der Mauern hat den San-Rocco-Platz zum Zentrum und zum Ausgangspunkt.
Hier beginnen die modernen Gebäude und die Ausfahrtsstrassen
für die ganze Insel.
Mantouki:
Das Gebiet vom Platitera-Kloster
bis hinunter zum Hafen heisst Mantouki, als altes Viertel einst
Schauplatz bedeutender geschichtlicher Ereignisse.1799 leisteten
seine Einwohner den französischen Eroberern Widerstand und
verschanzten sich im Platitera-Kloster. Die napoleonischen Truppen
eroberten, plünderten und brandschatzten das Kloster. Heute
ist Mantouki ein malerisches Viertel, bei einem Rundgang durch
die innere Strasse entdecken Sie alte Häuser, Geschäfte
und gute Tavernen.
Garitsa: Von
der Alexandrasstrasse, einer platanenbesäumten Allee, stoßen
wir zur Küstenstrasse entlang der Bucht von Garitsa, dort
wo in der antiken Polis der Hafen des Alkinoos war. An der Douglas-Säule.
(Obelisk als Denkmal zu Ehren des britischen Hochkommissars Douglas)
beginnt das Garitsa-Viertel., von der Küstenstrasse durch
einen mit Pappeln licht bepflanzten schmalen Streifen getrennt.
In diesem Wäldchen sind Generationen über Generationen
von Nachbarn im gemeinsamen Spiel aufgewachsen. Die Tavernen und
Bratstuben der Umgebung stellen wie eh und je ihre Tische unter
die Bäume und servieren Souvlakis und kühles Bier. Die
engen Gässchen mit den ein- bis zweigeschossigen Einfamilienhäusern
schmücken blühende Rosen, Bougainvillien und Jasmin.
Zum Tagesausgang stellen die Hausfrauen ihre Stühle vor die
Tür und verbringen mit ihren Nachbarinnen plaudernd den wohlverdienten
Feierabend. Früher arbeiteten ihre Männer in der Seilfabrik
Dessilas, die frühmorgens um sechs Uhr mit ihrer Sirene das
ganze Viertel aus dem Bett schreckte. Die Seilfabrik ist stillgelegt,
besiegt von der Kunstfaser, das morgendliche Wecken ist jetzt
auch in Garitsa Privatangelegenheit.
Grabmal des Menekrates: Es wurde 1843
entdeckt und trägt eine Inschrift in korinthischem Alphabet,
mit der uns mitgeteilt wird, dass dieser Kenotaph Menekrates gehört,
dem Sohn des Thlasias, Bürger von Oianthea (heute Galaxidi).
Menekrates, ein Freund der Kerkyräer, kam bei einem Schiffbruch
ums Leben. Die Kerkyräer errichteten mit seinem Freund Praximenes,
der zu diesem Zweck herkam, um 600 v.Chr gemeinsam das Grabmal.
Es befindet sich im Vorhof der Polizeiwache von Garitsa, wo damals
der Friedhof der antiken Polis lag.
Vidos: Die kleine Insel Vidos hieß
in der Antike Ptychia und Insel der Hera; so steht es bei Thukidides,
Ptolemäos und anderen Schriftstellern. Sie liegt genau gegenüber
dem Hafen der Stadt, knapp 1 200m entfernt. Zu Zeiten der Venezianer
war die Insel verlassen und nicht
befestigt, obschon vermutet wird, dass damals Verbindungsstollen
zu den beiden Festungen von Korfu gegraben wurden. Anfänglich
wurde die Insel von den demokratischen Franzosen befestigt, sie
gaben ihr auch den heutigen Namen. In der Folge bauten die Engländer
die Insel zu einer wirklich uneinnehmbaren Festung aus, die sie
aber bei ihrem Abzug 50 Jahre später sprengten. Mit der Festung
flog auch die St.Stephanskirche in die Luft, die noch von Iason
und Sosipatros gebaut worden war. Das serbische Mausoleum wurde
zum Gedenken an die am Ende des 1. Weltkriegs in Korfu von Seuchen
und Strapazen dezimierte serbische Armee gebaut. Die Insel ist
recht uneben mit zwei Hügeln, auf denen die Hauptbefestigungen
standen.
Die Verbindung von Naturschönheit und Strand vor der Haustür
machte die Insel seit alters her zum beliebten Ziel für Erholungssuchende
Korfioten. Seit 1985 unterliegt die Insel der Zuständigkeit
der Stadt Korfu und die Verwaltung der kommunalen Werke (AN.E.D.K.)
ist mit ihrer Erhaltung und Nutzung befasst. Eine sehr schöne
Kaffeebar ist eröffnet worden und Sie finden zwei Badestrände,
sowie Feldwege und Fußpfade, um die Insel vom einen bis
zum anderen Ende zu erkunden. Zwischen der Insel und dem Alten
Hafen (Spilia) verkehren mehrmals täglich kleine Boote.
Lazareto: In alter Zeit war es die Quarantänestation
Korfus. Hier pflegten die Galeeren des seebeherrschenden Venedigs
bei Seuchengefahr auf Quarantänestation zu gehen. Während
des zweiten Weltkrieges wurden auf der kleinen Insel griechische
Widerstandskämpfer aus Korfu von den Deutschen hingerichtet;
seither gilt sie als nationales Denkmal.