Die
Baukunst auf dem Land
Wie für
die Stadt, so ist auch für die Dörfer auf dem Land
die dichte Bebauung charakteristisch. Meist liegen die Gebäude
längs der Strassen, die das Dorf mit den Feldern oder der
Nachbarsiedlung verbinden.
Die Bauernhäuser sind schlicht, ohne die
barocken Elemente, die in der Stadt anzutreffen sind. Grund
dafür ist die schlechte wirtschaftliche Lage der Bauern
unter der Herrschaft der Venezianer und Briten. Erst nach der
Vereinigung der Ionischen Inseln änderten sich die Bedingungen.
So lässt sich die mit neoklassizistischen Elementen angereicherte
volkstümliche Architektur beobachten, die heute das Erscheinungsbild
der Dörfer auf Korfu bestimmt. Das wichtigste Element des
korfiotischen Bauernhauses ist der bontzos, eine
gedeckte, gemauerte Galerie, die die ganze äußere
Atmosphäre des Gebäudes prägt. Im Gegensatz
zur Stadt ist sie selten mit Arkaden (kamáres) ausgeschmückt,
und wenn doch, so nur in begrenztem Umfang.
Herrschaftshäuser stehen sowohl in den Ortschaften
als auch außerhalb einzeln auf dem Land. In beiden Fällen
unterscheiden sie sich von den einfachen Häusern der Bauern
durch ihr großzügiges Erscheinungsbild und durch
den Hof, der sie umgibt. An die einzeln auf dem Land gebauten
Herrenhäuser sind Wirtschaftsgebäude wie Ölmühlen
u.a. angegliedert, in vielen Fällen gehört dazu auch
ein Wehrturm.
Literaturhinweis in Griechisch
Biographie: Traditionelle griechische Architecktur - Korfu,
Afroditi, Agoropulu Birbili, Ausgabe "Melissa" 1982
Die Baukunst in der
Stadt