In der Antike war Korfu ein erstklassiges Weinbaugebiet, obwohl
Klima und Bodenbeschaffenheit nicht besonders günstig für die
Produktion in großem Rahmen waren. Auf Münzen abgebildet finden sich
Reben, Rebstöcke, Weinbecher, Weinkrüge und Bildnisse von Bachos und
Selinos. Xenophon und Homer besingen in ihren Werken den Wein der
Phäaken. In venezianischen Unterlagen des 16.Jhdt. wird die
Weinsteuer als wichtigste Einnahmequelle der Verwaltung angegeben.
Ein Jahrhundert später jedoch beginnen die Venezianer den Weinanbau
zu verringern, indem sie die Olivenkultur zur Pflicht machen. Im
Laufe der Zeit nahm der Weinanbau stetig ab und beträgt heute noch
7% der Landwirtschaftsfläche. All dem zum Trotz trinken die
Korfioten viel Wein, in der Regel hausgemachten. Theoretisch die
besten Anbaugebiete sind trockene Hanglagen wie es sie in Pagoi,
Liapades, Sinarades und Pentati gibt, aber in der Praxis sind
Geschick und Erfahrung des Erzeugers ebenso wichtig wie die
Bodenbeschaffenheit.
Kakotrigis:(=schlecht zu lesender) Die Sorte heißt so, weil die
harten Stiele bei der Lese Mühe bereiten. Ergibt Weißwein mit feinem
und dauerhaftem Aroma, vergleichbar mit Riesling. Wird in ganz Korfu
gekeltert und braucht nicht gemischt zu werden.
Moschato: Wird mit ausgezeichnetem Erfolg im Gebiet Strinila auf dem
Pantokrator angebaut und ergibt einen sehr würzigen Weißwein.
Petrokoritho: Ergibt trockenen Rotwein sehr guter Qualität. Wird
ausschließlich in der Region Mesis (Sinarades-Kastellani-Kuramades)
angebaut.
Skopelitiko: „Auf dem Hügel, wo die Nachtigall singt, stehen die
Reben in Reih und Glied, da reift aus roten Trauben Wein so dunkel
wie Blut,“ heißt es in einem Volkslied aus Ano Garuna, wo diese
Sorte heimisch ist.
Fraoula (Strawberry): Eigentlich eine Tafeltraube, wird aber in einigen Haushalten gekeltert.
Andere Sorten, die den Weinatlas der Insel vervollstandigen sind
„Rozaki“,“Martzavi“, „Fidia“, „Kokkinomustitsa“, „Alepoura“, „Korjanitis“,
„Xipleko“, „Arkadino“, „Afioni“, „Ajumastos“ und „Pinpiniola“
- Trauben die gewohnlich beim Keltern den obenerwahnten Grundsorten
beigemischt werden.