KORFIOTISCHE GERICHTE DELIKATESSEN
NACHTISCH EISKREM
Auf Korfu ist der wohlgedeckte Tisch eine wichtige Affäre.
Immer mit dem zu Jahreszeit und Anlass passenden Gericht. Sofrito
am Sonntag, Pastitsada an Feiertagen, bianco und chorta werktags
und natürlich immer vom eigenen Wein. Im Winter Burdetto oder
Bohnen mit Hering, Stockfisch mit Skordalia am Nationalfeiertag.
Avgolemono-Suppe an Ostern. Im Frühling Artischocken mit Saubohnen,
im Hochsommer Tomatensalat, Fisch und Wein, falls noch vom eigenen
was übrig ist.
Die korfiotische Küche ist typisch mediterran. Ausgehend
von den selben Grundstoffen Öl, Pfeffer, Hülsenfrüchte,
Teigwaren und Gemüse unterscheidet sie sich vom übrigen
Griechenland aufgrund klimatischer Besonderheiten und alter venezianischer
Gewohnheiten. Natürlich finden Sie Musaka und griechischen
Salat, es lohnt sich aber, nach der althergebrachten Küche
zu fahnden, deren Ursprünge ein paar Jahrhunderte zurückreichen.
Die Tatsache, dass Wild in Korfu selten bis nicht vorhanden ist,
hat dazu geführt, dass sich die Einwohner mehr dem Meer und
der Erde zugewandt haben. Von der Erde nahmen sie Oliven, Öl,
Hülsenfrüchte, Gemüse und Wildkräuter und aus
dem Meer kamen Fische und Meeresfrüchte im Überfluss.
Sie garten ihre Speisen im Kochtopf und mieden das Backen im Öl
und das Braten. Garen im Topf war in ganz Griechenland die bevorzugte
Kochmethode, die hier jedoch länger beibehalten wurde, zumal
sie der Selbstversorgung mit Lebensmitteln angepasst war. Korfus
Bauern lebten von alters her in Armut und Elend, was sich unter
den Venezianern durch den Zwang zur Olivenmonokultur ,der sie von
der Produktion anderer Erzeugnisse abhielt, noch verschlimmerte.
Brot, Öl und Wein stellten sie selbst her, Gemüse und
Kräuter schnitten sie auf dem Feld, die Fische holten sie aus
dem Meer und alles zusammen kochten sie in einem Topf mit viel Sauce,
um darin ihr Brot zu tunken. Ferner finden sie hier auch „Briam“
(Gemüseeintopf) oder andere Gerichte türkischen Ursprungs,
die während der Türkenherrschaft vom Festland hierher
gezogene Griechen Korfu beigebracht haben. Von den Venezianern wurden
viele Teigwarengerichte, Suppen und verschiedene Fleischgerichte
übernommen. Sie finden frischen und schmackhaften Fisch; die
Korfioten, Privatleute wie Gastwirte, pflegen auch weiterhin Fische
zu fangen und sie auf verschiedene Weise zuzubereiten.
Gerichte aus Korfus Küche

Agriolachana
(Wildgemüse): Typisch bäurisches Alltagsgericht.
In Lefkimmi nach altem Brauch im Suppenteller zusammen mit dem Sud
serviert, mit Zitronensaft, frischem Öl und Wein ergänzt.
Der Hausherr schlürft diese Suppe, gibt noch einmal Öl
und Zitrone dazu und spült mit 2 bis 3 Vierteln Wein nach,
diesmal aus dem Glas.
Bianco: Ein typisches Fischgericht (jeder Art, meist aber
Kabeljau, Seeteufel o.ä.) aus der Pfanne mit Zitrone, Knoblauch
und natürlich Pfeffer; aber ohne Tomate, daher der Name Bianco
( = weiß); ein Klassiker.
Burdetto:Kabeljau, Seeteufel oder fette Fische wie Aal u.ä
an einer Sauce, die von einer kräftigen Prise scharfer Paprika
gerötet ist.
Stakofisi: Vomenglischen „stock-fish“, ist gedörrter
Kabeljau, vor dem Zubereiten eine Woche in ständig erneuertem
Meerwasser gewässert, die Variante des „Burdetto“ für
die Wohlhabenderen.
Savoro: Gebackener Fisch an einer Sauce aus Rosmarin, Essig,
Knoblauch und Rosinen. Wird an bestimmten Feiertagen ( ton Vaion-Sonntag
im April und Evangelismou im März) gegessen.
Pita (Pastete): Wird gewöhnlich im Ofen gebacken aus
kleinen Fischen wie Sardellen, Anchovis usw. mit einer Sauce aus
Tomaten und Öl, frischen Zwiebeln, Knoblauch und rotem Pfeffer
und ein wenig Mehl.
Pastitsada:
Zu einer hausgemachten Pastitsada braucht es einen Hahn aus
der Pfanne mit Tomate, Zwiebeln, Zimt und sehr viel rotem Pfeffer,
sie wird mit dicken Nudeln serviert. In vielen Restaurants finden
Sie eine Variante mit Rindfleisch, was keinen Stilbruch bedeutet,
da es vom venezianischen „spezzatino“ stammt, wo anstelle des Hahns
Rindfleisch und statt Nudeln Kartoffeln verwendet werden. Es ist
das beliebteste Gericht in Korfu, der klassische Festtagsschmaus.
Osterlamm am Spieß: Wird hier genau wie in ganz Griechenland
gemacht, jedoch am Ostermontag.
Avgolemono-Suppe mit Rind: 1. Unter Zugabe von Lammfleisch.
Das klassische Essen am Ostersonntag.
Avgolemono-Suppe mit Rind: 2. unter Zugabe des Truthahnhalses
und der Flügel für mehr Geschmack. Kommt am Weihnachtstag
auf den Tisch. (Avgolemono=Ei-Zitronensuppe)
Sofrito:
In der Pfanne gebratenes Rindfleisch an weißer Sauce, mit
weißem Pfeffer und Knoblauch. Wird mit Kartoffelbrei, Kartoffeln
oder Teigwaren serviert. Westeuropäisch-venezianischem Einfluss
zu verdanken.
Tsijareli: Gebratenes Wildgemüse mit Knoblauch und
scharfem rotem Pfeffer.
Tsilichurda: Traditionelle Suppe aus Kutteln und anderen
Innereien des frischgeschlachteten Osterlammes, mit ihr wird in
der Ostersamstagsnacht die Fastenzeit beendet.