KORFIOTISCHE GERICHTE DELIKATESSEN
NACHTISCH EISKREM
Delikatessen

Wurstwaren: Korfus Tradition in der Herstellung von Wurstwaren
reicht in die Zeit zurück, wo es weder Kühlschrank noch
elektrisches Licht gab, und man zur Konservierung von Lebensmitteln
auf natürliche Methoden angewiesen war. Im gebirgigen Orosgebiet,
der eigentlichen Viehzuchtregion Korfus, pflegte man an Weihnachten
das Vieh, meist ein Schwein, zu schlachten, in Salz einzulegen und
etwa 20 Tage in einem Tontopf reifen zu lassen. Anschliessend wurde
es im Kamin geräucht. Durch Verbrennen von Binsen erreichte
man dabei das ganz besonders delikate Aroma. Heute noch auf dem
Markt zu finden sind: Numbulo ( aus Schweinefilet),
Pancetta (Speck), Salado (luftgetrocknete Salami) sowie
verschiedene Bratwürste.
Numbulo: Erstklassiges Rauchfleisch aus Schweinefilet, traditionell
aus der Orosregion. Im gleichen Gebiet werden auch Würste und
Salamis hergestellt.
Burdumi (Blutwurst):Die Schweineblutwurst mit Zwiebeln,
Petersilie und anderen Gewürzen und Kräutern war früher
weitverbreitet als volkstümliche Vorspeise und Häppchen
zum Wein. Heute nur noch auf Bestellung zu bekommen.
Omira: Eine Alge, die aussieht wie Fenchel und in Fischerdörfern
mit Öl und Zitrone gewürzt als Salat serviert wird.
Oliven: Klein, schwarz und einheimischer Herkunft und, obschon
daraus kein extra feines Öl gewonnen wird, sehr
schmackhaft
Sikomaida: Feigenkuchen, hergestellt aus gedörrten
Feigen, Traubenmost, Anis, Pfeffer, Ouzo und Mastixschnaps, nur
noch in einigen Läden in der Stadt zu bekommen.
Tzitzimbira: Das alkoholfreie Ingwerbier war seit der englischen
Protektoratszeit Markenzeichen der ganzen Ionischen Inseln, heute
wird es nur noch auf Korfu gebraut. In einem kleinen
Gewerbebetrieb werden die Zutaten Zitronensaft, natürliches
Zitronenöl, geriebener Ingwer bester Qualität, Wasser
und Zucker zu diesem wohlschmeckenden und begehrten historischen
Durstlöscher zusammengemixt. Von Ostern bis Herbst in den Kafenions
erhältlich und wegen des Nachfrageüberhangs stets frisch.
Wie die Hersteller versichern, ist Ingwerbier im Kühlschrank
bis ein Jahr haltbar, wir wissen jedoch von einer vierzig Jahre
alten Flasche, die in einem Brunnen gefunden wurde, wo sie zur Kühlung
gelagert und vergessen worden war.
Nachspeisen

Kumquat: Frucht des Citrus Japonica, des 1846 aus
Japan von Engländern versuchsweise eingeführten Zwergorangenbaumes.
Seither sind die süßen Erzeugnisse dieser Frucht ein
Markenzeichen Korfus.
Cremes und Milchreis: Im übrigen Griechenland inzwischen
rar geworden, doch in Korfu schmackhaft und frisch hergestellt noch
in vielen Milchläden der Stadt zu finden. Die Milchhandlung
O Kastros insbesondere macht frischen Joghurt mit hausgemachtem
Sirup und eingemachten Walderdbeeren garniert. Versuchen Sie es!
Mandolato:(=Nougat) Probieren Sie es nur, wenn Sie keine
Probleme mit den Zähnen haben.
Pudinga: An diesem Brotpudding wird der britische Einfluss
evident. Die gute Hausfrau gibt sich mit der weihnachtlichen Pudinga
ganz besonders Mühe und beginnt mit den Vorbereitungen dazu
schon einen Monat vorher!
Tsaletia: Im Öl gebackene kleine Fladen aus Maismehl
mit Rosinen.
Tzintzola Xeri (gedörrte Brustbeeren): Die braunen,
etwa kirschgroßen Früchte mit Rosinen und Sesam gemischt,
werden denen, die noch weiter an ihrem Wein nippen möchten,
als Nachtisch gereicht.
Tiganites: Es handelt sich um die früher weit verbreiteten
traditionellen Backwaren, den Berliner Pfannkuchen zu
vergleichen. Früher an vielen Straßenecken angeboten,
heute nur noch schwer zu finden, außer am Fest des Inselheiligen,
wo die Tradition sie vorschreibt.
Fojatsa: eine Art Hefekuchen.
Eiskremes

Korfu
ist seit alters her für seine gute Eiskrem bekannt. Die Eisdielen
hüteten damals ihre Geheimrezepte und zu einem
Nachmittagsspaziergang gehörte als Abschluss der Besuch in
einer Konditorei zu einem Mokkaeis oder einer Cassata.
Als Zutaten kamen damals nur die frischen Früchte der Saison
in Frage, wie Walderdbeeren (die kleinen aromatischen aus Korfu!),
Pfirsiche und Aprikosen. Ebenfalls bekannt war die voll sahnig mundende
Schokolade- oder Mokkaeiskrem. Die Cafés Andranik
am Hafenwall, Zissimos an der Esplanade und Tzimis
an der Kapodisstrioustrasse waren es, die damals nach ihren berühmten
Geheimrezepten diese legendären Köstlichkeiten
schufen.