Astrakeri: Eine stille Bucht mit Sandstrand
und nur wenigen kleinen Tavernen. An der Kirchweih, die der örtliche
Kulturverein jeweils am 1. Mai veranstaltet, geht es hoch zu und
her. Falls Sie gerade auf Korfu sind, verpassen Sie das Fest nicht!
Karousades: Ein Dorf mit etwa 1 300 Einwohnern.
Flüchtlinge vom Schwarzen Meer, Karouses genannt, siedelten
sich 20 v. Chr. hier an. Zur Zeit des byzantinischen Kaiserreichs
war Karousades Verwaltungssitz und dementsprechend wirtschaftlich
entwickelt. Mit dem Fall von Konstantinopel 1453 ließ sich
die Familie Theotoki hier nieder und begründete eine Dynastie,
die in der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der Insel
eine herausragende Rolle spielen sollte. Ihr herrschaftlicher
Stammsitz, 1500 erbaut, ist bis in unsere Tage erhalten geblieben.
Sidari: Grosses
Touristenzentrum von Weltruf. Anziehungspunkt: Die Felsen aus
weichem Sandstein, die dem Strand den bizarren Anblick einer Mondlandschaft
verleihen.
Peroulades: Traditionelles Dorf mit reichem
Erbe an venezianischen Bauten. Sie finden Arkaden, Torbögen
und das klassische Pantopoleion, die griechische Entsprechung
des ländlichen Tante-Emma-Ladens sowie die Ruinen des Hauses
von Calvo. Von hier führt eine Strasse zum traumhaften Strand
von Kap Drastis.
Afionas: Von dieser Halbinsel genießt
man eine ausgezeichnete Aussicht auf die Bucht von Ag.Giorgis
ton Pagon und die offene See. Von hier zu sehen ist die kleine
Insel Karavi, die zur Entstehung vieler Legenden und Überlieferungen
Anlass gewesen ist. Nach Plinius handelt es sich um das versteinerte
Schiff der Phäaken, während in den umliegenden Dörfern
von der historischen Königin Pamflagona die Rede ist, die
über die gleichnamige Stadt herrschte. Ihr Gatte zog einst
gegen eine fremde Königin in den Krieg und verliebte sich
schließlich in sie. Er bestieg sein Schiff, um mit das weite
zu suchen. Die betrogene Pamflagona erbat sich die Hilfe des Hl.
Nikolaus, der den Treuebrecher bestrafte indem er sein Schiff
versteinerte. Das Dorf Afionas wurde erstmals im 6. Jhdt. v.Chr.
besiedelt, wenig später verlassen um im 6. Jhdt. n.Chr. von
den Avaren (Mongolischer od. Hunnischer Stamm) wiederbesiedelt
zu werden. Vom Dorf führt ein Pfad der auf einem ungefähr
halbstündigen Abstieg zum wunderschönen Porto Timoni.
Sie finden hier die Ruinen einer Festung, die Pyrrhus von Epirus
300 v.Chr. errichtet hat. An der nordwestlichen Seite noch zu
erkennen sind die Ausgrabungen Dörpfelds, der auf der Suche
nach dem Palast des Alkinoos eine neusteinzeitliche Siedlung (3
000 v.Chr.) zutage förderte.
Ag.Giorgios ton Pagon: Ein großer
Strand mit kristallklarem, kaltem Wasser. Der nachmittägliche
Maistros (NW-Wind) macht ihn bei Surffreunden besonders beliebt.
Am Südende der Bucht beginnt ein Pfad, der nach ungefähr
10 Minuten bei der malerischen Taverne Tou Psara endet.
Pagi: Ein malerisches Dorf, das den Überfällen
von Piraten und Barbaren aber auch der touristischen Ausbeutung
entgangen ist, und seine schönen alten Häuser erhalten
hat. Hier beginnt eine großteils nicht asphaltierte, aber
gut befahrbare Strasse durch sehr reizvolle Landschaft nach Vistonas.
Krini: Machen Sie hier halt und löschen
Sie Ihren Durst an der kühlen Quelle, die auf dem kleinen
Dorfplatz sprudelt. Im Kafeneion nebenan können Sie sich
ein Tässchen Kaffee bestellen, bis die Sonne tiefer steht
und der Aufstieg zur Engelsburg nicht mehr so beschwerlich ist.
Angelokastro: Byzantinische Festung,
wahrscheinlich im 13. Jhdt. vom Despoten des Epirus Michail II.
erbaut. Die Burg thront auf einem 160 m hohen, steilen Felsen
über dem sie an drei Seiten umgebenden Meer und ist nur durch
einen schmalen Zugang mit dem Land verbunden. Im Jahr 1537 fanden
hier 3 000 von den Türken verfolgte Bewohner der umliegenden
Dörfer Zuflucht. Bis zur Zeit der Britenherrschaft, wo die
Festung aufgegeben wurde, ist sie nie erobert worden. Auf dem
Hügel steht die Kapelle der Erzengel Michael und Gabriel,
in einer Höhle an der Nordwestmauer ist eine Kapelle der
Ag.Kiriaki eingerichtet. Die Aussicht ist atemberaubend und erweckt
(fälschlicherweise) den Eindruck, der Name Engelsburg komme
daher, dass man hier mit den Engeln Verbindung aufnehmen kann.
Lakones: Sehr malerisches Dorf mit engen
Gassen und dem berühmten Aussichtspunkt Bella Vista,
von dem es heißt, dass man hier die Aussicht auf eine der
schönsten Landschaften des Mittelmeers genießt. Der
Name des Dorfes verrät die Herkunft seiner Gründer.
Es handelt sich um Auswanderer von Lakonia auf der Peloponnes,
die sich hier niederließen.
Paläokastritsa: Liegt etwa 25 km
von der Stadt entfernt, mit der es durch eine der breitesten und
bestunterhaltenen Strassen der Insel verbunden ist. Es besteht
aus zwei Halbinseln und sechs kleinen Buchten; und die Kombination
aus üppiggrüner Vegetation, schroffer Felsküste
und Sandstränden ist wie geschaffen für ein Urlaubsziel
der gehobenen Kategorie. Die nördliche Halbinsel gehört
dem Kloster der Hl.Jungfrau Theotokou, das 1225 gegründet
wurde. Die heutigen Gebäude sind neueren Datums und beherbergen
ein Museum mit byzantinischen und nachbyzantinischen Ikonen. In
der Bucht von Alipas gibt es außer den Einrichtungen der
Kriegsmarine einen kleinen Hafen, wo Jachten auf Durchreise und
lokale Fischerboote anlegen. In der weiteren Umgebung von Paläokastritsa
finden Sie einige der größten Hotels, beste Restaurants
und gut besuchte Bars. Besonders zu erwähnen ist der felsige
Meeresgrund mit artenreichem Leben unter Wasser, der Sporttaucher
und Harpunenfischer in Scharen anlockt.
Kolovri: Ein Felsen mitten im Meer, in
der Bucht von Paläokastritsa, eines der versteinerten Schiffe,
die Odysseus zugeschrieben werden.
Liapades:Ein schön angelegtes Dorf
mit 900 Einwohnern, wohlbekannt für den Wein der hier aus
der Sorte Kakotrygis gekeltert wird. Sie können am Strand
von Liapades selbst schwimmen, oder mit einem gemieteten Boot
einen der Nachbarstrände aufsuchen.
Kyprianades: Ein Dorf mit weit zurückreichenden
Wurzeln, einst dicht besiedelt und wohlhabend. Heute sind nur
noch wenige Bewohner übriggeblieben, es lohnt sich, die Gegend
zu besuchen und die Natur zu bestaunen. Hier fließt der
Tyflosfluss durch und schafft Voraussetzungen für die außergewöhnliche
Fauna und Flora. In seinem Wasser gedeihen, außer Aalen
und Schildkröten, kleine Süsswasserstachelflosser und
Fischbrut. Kleine Pfade führen sie dem Fluss entlang zum
Kefalos-Brunnen (=Quellbrunnen), wo Sie klares, kühles Wasser
von den Quellen des Pantokrator trinken werden.
Ag. Douli: Malerisches Dorf mit venezianischen
Häusern und byzantinischer Abstammung. Agiodouli (=Knechte
des Heiligen) hießen in byzantinischer Zeit jene Leibeigenen,
die Kirchengüter zu bewirtschaften hatten.
Skripero: Marktflecken mit alten Herrensitzen,
wo musikalische und volkskundliche Überlieferungen besonders
gepflegt werden. Der Musikverein wurde am Anfang des Jahrhunderts
gegründet. Albanisch skrip bedeutet Berghang
und hat höchstwahrscheinlich einen direkten Zusammenhang
mit dem Dorfnamen, auch wenn das italienische scribere
auf die Zeit verweisen könnte, als Skripero als Hauptort
der Großgemeinde Epilimnia Verwaltungssitz mit Amtsgericht,
Polizei u.a. war.