Korfu ist -in jeder Hinsicht- der westlichste Teil Griechenlands,
eine auf der ganzen Welt als
Touristenziel bekannte Insel mit nicht zu bezweifelndem natürlichen,
kulturellem und historischem Reichtum. Viele Reisende haben es besucht,
kulturelle Strömungen von Dauer sind von hier ausgegangen,
es verbindet die Farben Blau und Grün zu einer einzigartigen
Kombination. Es wurde schon von fast allen Völkern belagert
und von Venezianern, Franzosen und Engländern beherrscht, die
es von jeher wegen seiner wirtschaftlich und strategisch bedeutsamen
Lage begehrten. Wenn wir von Griechenland sagen, es befinde sich
zwischen dem Orient und dem Okzident, so gilt dies für Korfu
noch ein wenig mehr, denn es war westlichen Einflüssen ausgesetzt,
die es in die angestammte hellenische Identität einzugliedern
verstand. So hat sich eine vielschichtige Kultur und Lebensweise
entwickelt, die vom typisch griechischen Modell abweicht. Seit dem
Altertum beziehen sich auf sie alle jene Elemente, die die menschliche
Persönlichkeit ausmachen: Selbstverwirklichung, "Auf der
Suche sein", Genuss, Liebe, Freude und Staunen finden sich
hier, wenn man die Jahrhunderte Revue passieren lasst. Tönt
das übertrieben? Auch das gehört dazu, im westlichsten
Winkel Griechenlands.
Das
Departement von Kerkyra (Kerkyra, Paxos, Antipaxos und die diapontischen
Inseln) misst 638 Quadratkilometer Fläche, hat heute 110 000
Einwohner, von denen ein Drittel in der Stadt wohnen. Die meisten
von ihnen sind gastfreundlich, höflich. Über alles lieben
sie das scherzhafte Geplauder, und viele bringen es in der Kunst
der spontanen, humorvoll bis kauzigen Rede zur Meisterschaft.
Die Korfioten haben auf ihrem fruchtbaren und an historischer Überlieferung
reichen Flecken Erde, der sie kaum zur Bewahrung in der Emigration
zwang, einen Lokalpatriotismus entwickelt. Die wenigen Emigranten
Korfus entstammen den kargen diapontischen Inseln oder sehr armen
Familien. Die übrigen bleiben hier und befassen sich hauptsächlich
mit der Landwirtschaft und dem Tourismus.
Das
heutige Korfu hat viel zu bieten und kann auch den anspruchsvollsten
Besucher zufrieden stellen. Die komfortable Infrastruktur, die der
rührige Fremdenverkehrszweig entwickelt hat, machte Korfu auch
für alternativen Tourismus mancher Art sehr bekannt.
So wird die Insel im März und April regelmäßig
von 17jährigen Schulausflüglern aufgesucht, an deren Schülervollversammlung
natürlich die einwöchige Reise nach Korfu die Stimmenmehrheit
bekommen hat.
In
Frühjahr und Sommer erwarten die 800 Kirchen ihre Pilgerschar,
die kommt um ein Kerzlein anzuzünden und voller Hingabe bezaubernde
Ikonen zu bewundern.
Das
internationale Jugendtennisturnier "Future" mit weltweiter
Ausstrahlung, die Oldtimerrallies, die Billardweltmeisterschaft
aber auch andere unregelmäßig hier ausgetragene sportliche
und kulturelle Anlässe verleihen Korfu zu Recht den Ruf eines
zeitgemäßen kulturellen Zentrums.
Die
guten Verkehrsverbindungen mit täglichem Fahrverkehr mit Italien
und dem internationalen Flughafen haben die Entfernungen verkürzt
und Korfu zu einem leicht erreichbaren Ort für den Austausch
zwischen verschiedenen Völkern und Kulturen gemacht. So werden
jedes Jahr Seminare, Kongresse und Festivals zu soziokulturellen,
philosophischen, ökologischen und kulturellen Themen abgehalten.
Die Gemeinde Korfu, aber auch viele Hotels verfügen über
Räume und Ausstattung fur die Durchführung solcher Veranstaltungen.
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