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Im antiken Griechenland wurzelnd, von einem nach Venedig riechenden Lufthauch umweht: Der Karneval in Korfu trägt eine ruhmbekränzte Kleidung aus der Historie Korfus und seiner eigenständigen Kultur: von Barbarossa, Tartuffe, San Basileos und Cato bis hin zu den zeitgenössischen Politikern, die Korfu hervorgebracht hat, tanzen alle den selben bunten Reigen. Mit beißendem Humor werden aktuelle und historische Zustände aufs Korn genommen, die Maskierten nehmen dabei kein Blatt vor den Mund, nennen Ross und Reiter und entblößen ihre Opfer ohne Respekt. Auf den ersten Blick sieht es auf der Insel aus wie immer, doch bei einem Streifzug durch Bars, Tavernen und Gassen erkennt der Besucher, was auf den Ionischen Inseln ein glanzvolles Fest zu feiern bedeutet und wie närrisch diese Tage auf Korfu sind, dessen Bewohnern man ohnehin schon nachsagt, sie hätten „einen Stich“.

Der Ursprung des Karnevals reicht auf antike Fruchtbarkeitsriten zurück. Man huldigte zu Frühlingsanfang dem Weingott Dionysos damit er die Landwirtschaft mit reicher Ernte und die Viehzucht mit üppigem Nachwuchs segne. Die Bedeutung des Festes erweiterte sich im Lauf der Zeit und unterlag hier venezianischen Einflüssen, ersichtlich an Figuren wie dem Dottore (Arzt), dem Notar, sowie an den Kostümen und den russgeschwärzten Gesichtern Maskierter

Mit Festgelagen und Zusammenkünften zu Haus und in Tavernen beginnen die Faschings-Gesellschaften ihre Vorbereitungen zur Gestaltung des Paradewagens schon ein Jahr vorher. Die verrücktesten Vorschläge und Ideen werden diskutiert und wieder verworfen. Ist man sich endlich schlüssig geworden, so gilt es bis zum ersten Auftritt des Paradewagens über das Motiv absolutes Stillschweigen zu wahren. Die Festlichkeiten beginnen am ersten Sonntag, „tou Asotou“, mit einem Probelauf des Faschingsumzugs. Gelegenheit, die Paradewagen zu überprüfen, das erste Gelächter erklingen zu lassen und der Bevölkerung den närrischen Geist der Tage einzuimpfen.

BRAUCHTUM

Schmutziger Donnerstag

Wie im übrigen Griechenland auch, ist an diesem Tag oder besser in dieser Nacht der Genuss von Fleisch obligatorisch, denn es ist die letzte Gelegenheit, sich noch vor Beginn der 40-tägigen Fastenzeit den Bauch mit Gebratenem vollzuschlagen. Alsofüllen sich die Tavernen der Stadt mit Gesang, die Becher mit Wein, die Strassen mit Konfettiregen und die Luft mit Bratenduft.

Am letzten Donnerstag des Karnevals wird im Zentrum der Altstadt ein Straßentheater, die „pettegolezze“ (italienisch =„Klatsch“) aufgeführt. Nach altem Brauch ziehen Klatschbasen von Fenster zu Fenster um im charakteristischen Dialekt Korfus mit deftigen Anzüglichkeiten gewürzt laut über ihre Nachbarinnen herzuziehen, zwischen den einzelnen Episoden erklingt Mandolinenmusik.

Karnevalsumzug


Höhepunkt des Karnevals ist der große Umzug am dritten und letzten Sonntag. Karneval muss als Sündenbock für alle Verfehlungen der Herrschenden herhalten, verantwortlich für alles, was im letzten Jahr schief gelaufen ist. Er wird angeklagt, verurteilt und nach der feierlichen Verlesung seines Testaments verbrannt. Es beginnt ein großes Fest mit Tanz und Gesang.

 


Der „Tanz der Priester“

Am Sonntag „tou Tyrofagou“ folgt man auf dem Dorfplatz von Episkpepsis einem einzigartigen Brauch, dem „Tanz der Priester“. Mit einer Gesangsstrophe eröffnet der Priester den Reigen, die Männer folgen geordnet nach Alter und gesellschaftlichem Rang. Es gibt keine Musikinstrumente, der Priester und Vortänzer singt eine Strophe, der Chor antwortet mit Wiederholung der Strophe. Wenn der Tanz zu Ende ist, kommen die alten Bauernfrauen mit Instrumenten, sie spielen und tanzen den „Kerkyraikos“. Der Brauch ist auch in anderen Dörfern des Gebietes „Oros“ anzutreffen, aber nirgends sonst im übrigen Griechenland. Nach Klimis in „Überlieferungen und Bräuche des korfiotischen Volkes“ ist der Tanz der alten Frauen Überrest eines Zuges der Bacchantinnen aus dem fünften vorchristlichen Jahrhundert.

„Heilige Hochzeit“

In Klimatia, Marathias, Kritika, Jannades und an anderen Orten gibt es den Brauch der „Heiligen Hochzeit“. Die Feier der „Karnevalshochzeit“, wie sie bis 1960 genannt wurde, gab es in den meisten Dörfern Korfus. Heute folgt man ihm immerhin noch in einigen Dörfern. Er findet am Sonntag „tou Tyrofagou“ statt und beginnt am Morgen, wenn sich die Männer eines Dorfes in einem Haus versammeln und den Bräutigam schmücken, während in einem anderen Dorfteil die Frauen die Braut schmücken. Nur dass die Braut ein Mann ist, und zwar ein schnauzbärtiger ! Als Gegenspieler des Brautpaars treibt ein als Satyr maskierter Dämon sein Unwesen, und versucht, die Feier zu verderben. Während des ganzen Rituals fluchen die Bauern ohne Unterbruch und foppen einander.

 

 
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